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Erschienen am: 24.07.2009
Nach alter Tradition feierte der Ort Pfofeld des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen im zwölfjährigen Turnus seinen Flurumritt. Bei diesem einzigartigen Fest stand das Umreiten der Pfofelder Flur am Sonntagnachmittag im Vordergrund der Festtage vom 9. bis 12. Juli 2009.
Die Wurzeln dieses traditionsreichen und in seiner Art einzigartigen Flurumritts reichen bis in die Zeit Karls des Großen zurück, und der Gemeinde Pfofeld mit ihren Bürgerinnen und Bürgern gelingt es immer wieder, diesen altehrwürdigen Brauch bis heute mit Leben zu erfüllen.
Die Flurumritte dienten, wie auch die vielerorts durchgeführten Flurumgänge, der Sicherung der Gemarkungs- und Flurgrenzen und der Überlieferung an die nachfolgenden Generationen. Daher wurden sie früher auch in kürzeren Zeitabständen abgehalten. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert fand der Flurumritt alle 3 Jahre statt, seit 1901 alle zwölf Jahre und ist seitdem nie ausgefallen.
Die Schirmherrschaft über dieses außergewöhnliche Ereignis hatten der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und der Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Markus Söder übernommen.
Rund 80 Reiter machten sich pünktlich zum Zwölf-Uhr-Läuten auf den Weg, nachdem sie am Dorfplatz vom Bürgermeister begrüßt wurden und sich namhafte Ehrengäste mit Grußworten an die Teilnehmer und die zahlreichen Besucher gewandt hatten. Angeführt wurde die Reiterschar, wie es die Tradition vorsieht, von vier örtlichen Feldgeschworenen. Gut 20 Kilometer mussten die Reiter zurücklegen, ehe sie nach rund 3 Stunden am Ortseingang von der Blaskapelle Dittenheim und von Trachtengruppen empfangen und zum Dorfplatz geleitet wurden. Nach Dankesworten an alle Teilnehmer, einem von der ganzen Festversammlung gesungenen Choral und mit dem Wunsch, sich in 12 Jahren wieder hier zu treffen, verabschiedete Bürgermeister Willi Renner die Reiter mit ihren Pferden und die begeisterte Bevölkerung.
Traditionsreich und ganz modern
Flurumritt nach strengem Ritus